,,Ein indianisches Sprichwort sagt: Je mehr man jemanden liebt, desto mehr will man ihn umbringen“, erklärte meine Angestellte. Und ich dachte mir: Mann, muss ich meine Familie lieben.
Schon zum x-ten Mal klingelte während der Arbeit in meinem kleinen Kinderbuchladen mein Handy. Zuerst hatte mich meine Tochter Fee angerufen, um mich seelisch darauf vorzubereiten, dass sie sitzenbleibt (sie besaß nun mal leider die Mathe-Begabung eines Labradors).

Familie Wünschmann ist nicht happy. Mama Emmas Buchladen geht pleite, Papa Frank ist völlig überarbeitet, die pubertierende Fee bleibt sitzen, und Sohnemann Max wird von dem Mädchen, das er liebt, ins Schulklo getunkt. Zu allem Überfluss werden sie nach einem Kostümfest von einer Hexe verzaubert: Plötzlich sind sie Vampir, Frankensteins Monster, Mumie und Werwolf. Natürlich jagen sie gemeinsam der Hexe Baba Yaga hinterher und treffen auf jede Menge echte Monster. Darunter auch auf Dracula höchstpersönlich.
ERSCHEINUNGSJAHR:
2011
SEITENANZAHL:
320
PREIS:
9,99€ (Kindle)
10€ (Taschenbuch
18,95 € (gebunden)
GENRE:
Fantasy
Comedy
Romantik
LIEBLINGSCHARAKTERE:
Jacqueline
Cheyenne
Max
MEINE REZENSION:
Meine Cousine hat mir das Buch geschenkt und bis auf Mieses Karma und Mieses Karma hoch 2 hatte ich bis dahin kein anderes Buch von David Safier gelesen. Das sollte sich schnell ändern…
Im Buch geht es um Emma Wünschmann und ihre Familie, die alle nicht gerade glücklich sind. Emmas Buchladen geht pleite und sie ist gar nicht zufrieden mit ihrer Familie. Die Teenagerin Fee hat keinen wirklichen Plan in ihrem Leben, dafür aber schreckliche Noten und einen schrecklichen Freund, ihr kleiner Bruder Max hingegen hat nur gute Noten, wird dafür täglich von Jacqueline, einem Mädchen, das schon mindestens 3-mal die siebte Klasse wiederholen musste, gepeinigt. Und Emmas Mann Frank ist müde. Besser kann man seinen Zustand nicht beschreiben. Frank arbeitet in der Bank und hat so wenig Freizeit, dass er sich weder für sich noch für seine Familie Zeit nehmen kann. Doch Emma sieht eine Rettung, die ihr Büchergeschäft populärer und ihre Familie glücklicher machen kann: ihre alte Freundin/Rivalin Lena ist in der Stadt – als Betreuerin der international berühmten Autorin Stephanie Meyer. Darin bietet sich die einmalige Chance für Emma, durch eine Lesung von Stephanie Meyer ihr Geschäft zu retten und durch die Party, auf der sie auf die Schriftstellerin treffen sollen, ihre Familie näher aneinander zubringen. Doch der große Abend geht ziemlich schief- Familie Wünschmann kommt als einzige in Monsterkostümen, das Gespräch mit Stephanie Meyer ist eine pure Katastrophe. Und dann werden sie auch noch von der Hexe Baba Yaga in echte Monster verwandelt. Natürlich jagen die Wünschmanns ihr hinterher, doch sie treffen auf ihrem Weg nach Transsilvanien, der Heimat Baba Yagas, auf viele echte legendäre Monster, wie einen alten ägyptischen Pharao und den großen Graf Dracula, der Interesse an Emma zeigt. Die Wünschmanns kommen nur langsam auf die großen Zusammenhänge und darauf, dass es hier um mehr geht, als sie vorher dachten…
David Safiers stellt alles meiner Meinung nach absolut überzeugend dar. Das Buch ist wirklich ein Buch zur Unterhaltung und zum Mitfiebern. Obwohl es eindeutig Comedy ist, ist eine sehr schöne Botschaft darin versteckt- nämlich dass in jedem mehr steckt, als man auf den ersten (und manchmal auch zweiten) Blick nicht vermuten würde.
Während des Buches wechselt die Perspektive immer zwischen den Wünschmanns. In vielen anderen Büchern würde das keinen Sinn machen, weil die Handlung und der Plot meistens nur von einer Person abhängig sind, der alle dann folgen. In diesem Roman aber, macht das definitiv Sinn, weil jeder Charakter sehr zur Handlung beiträgt und Gedanken und Gefühle hat, die man nicht einfach in einer Perspektive darstellen kann.
Ich würde das Buch wirklich jedem empfehlen, der Comedy und Unterhaltung liebt, oder der fantastische Geschichten bevorzugt. Auch für Leute, die schon vorher Bücher von David Safier gelesen haben, ist dieses Buch auf jeden Fall ein muss. Happy Family ist auch keine sehr anspruchsvolle Lektüre, sondern einfach schön zu lesen. Für Leser, die gerne inhaltlich und sprachlich anspruchsvolle Lektüren lesen, wäre dieses Buch wahrscheinlich nichts, aber ich kann Happy Family und die anderen Bücher von David Safier nur empfehlen.
Übrigens: das Buch wurde auch verfilmt, aber im Film gibt es (wie in eigentlich jedem) deutliche Abweichungen zum Buch, zum Beispiel kommt Jacqueline nicht vor und Lena wird auch nicht erwähnt.