Lieber Kurt Cobain,
wir haben gerade Englisch und sollen einen Brief an eine berühmte Persönlichkeit schreiben, die schon verstorben ist. Als würde es im Himmel so etwas wie einen Geister- Postboten geben. Wahrscheinlich hat unsere Lehrerin Mrs Buster dabei eher an einen früheren Präsidenten gedacht, als an dich, aber ich brauche jemandem, mit dem ich richtig reden kann. Mit einem toten Präsidenten geht das nicht. Mit dir schon.

Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester offenbart, kann sie einen letzten Brief an ihre Schwester May schreiben…
ERSCHEINUNGSJAHR:
2014
EMPFOHLENES LESEALTER:
14+
PREIS:
8,99€ (Kindle)
9,99 (Taschenbuch)
19,99€ (gebunden)
SEITEN:
416 Seiten
GENRE:
Roman
Fiktion
LIEBLINGSCHARAKTERE:
Laurel
May
Hannah
MEINE REZENSION:
Wenn man den Titel zum ersten Mal hört, denkt man sofort an einen klischeehaften Young- Adult Roman. Wahrscheinlich hätte ich es nie gelesen, wenn ich nicht von einer Freundin eine Empfehlung bekommen hätte. Und ich war wirklich beeindruckt.
In dem Buch geht es um ein Mädchen namens Laurel, deren große Schwester gestorben ist. Ihre große Schwester May war Laurels Anker, ihr Vorbild. Als sie starb brach für Laurel eine Welt zusammen. Um auf der Highschool nicht mit Fragen bombardiert zu werden, auf die sie keine Antwort geben kann, wechselt sie nach der Middleschool statt auf die Sandia High, die alte Schule von May, auf die West Mesa High. Zuerst findet sie auf dieser neuen Schule keinen Anschluss, dann fängt sie aber an, sich wie May zu kleiden – mutig wie sie es auch immer war. Sie lernt neue Freunde- wahre Freunde!- kennen, betrinkt sich zum ersten Mal, raucht und verliebt sich.
Den Grund für Mays Tod findet man langsam beim Lesen heraus. Dieser Grund lässt einen nachdenken, ob hinter der Fassade des wunderschönen, in Laurels Augen perfekten Mädchens eine geschundene Seele steckt. Er lässt einen über das Davor nachdenken. Das Davor von May. Von Laurel. Das Davor von Kurt Cobain, Judy Garland und das Davor von jeder einzelnen toten Berühmtheit.
Das ganze Buch ist in Briefform geschrieben. Laurel berichtet toten Persönlichkeiten wie Judy Garland, Kurt Cobain und River Phoenix von ihrem neuen Leben. Ich liebe es, dass sie dabei auf Ereignisse aus deren Vergangenheit eingeht und auch auf schöne wie auch auf schreckliche Ereignisse aus ihrer eigenen.
Die Autorin hat auch einen absolut packenden Schreibstil und stellt ihre Protagonisten so real dar, dass man meint sie würden wirklich existieren, dass man mit ihnen mitfiebert und bei schrecklichen Situationen den Kopf gegen die Wand hauen möchte. Ich kann das Buch wirklich empfehlen, denn es ist wirklich eines der schönsten Nachdenk- Bücher, die ich je gelesen habe und es hinterlässt auch ein bittersüßes Nachgefühl wenn man es beendet.
Zum Buch: Love Letters to the Dead
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